programm

sechs neue kompositionen – six new compositions

Ein Spektrum neuer Werke von hier und heute lebenden Komponist:innen. Wie klingt Musik in einer so vielsprachigen Welt wie der unseren, in der Herkunft und Werdegang uns zunehmend mehrere Sprachen sprechen lassen?
Die Ergebnisse dieses Projekts sind in diesem Konzert zu hören: sechs persönliche kompositorische Ansätze in unterschiedlichster Art musikalischen Sprechens.

A spectrum of new works by composers living here and now. How does music sound in a world as multilingual as ours, in which our origins and backgrounds increasingly make us speak several languages?
The results of this project can be heard in this concert: six personal compositional approaches in different kinds of musical speaking.

»a word is a weapon, is a flower, is a word«

Performance International School

Eine Hochzeit, Gutenberg, ein geistlicher Führer, Bücher, Tanz, Rilke und viele
Sprachen kommen zusammen bei der Performance der Dresden International School, die unmittelbar vor dem Konzert languages im DenkRaum Sophienkirche stattfindet. Die 16 bis 17 Jahre alten Schüler:innen erzählen auf ihre ganz eigene Weise, was Sprache für sie und eigentlich für uns alle bedeutet.

A wedding, Gutenberg, a spiritual leader, books, dance, Rilke and a lot of languages come together in the performance by the Dresden International School, which will take place just before the concert languages in the DenkRaum Sophienkirche. The 16 to 17-year-old students explain what language means to them and quite frankly all of us.

Ali Gorji: »Sand«

Ein auskomponierter Gesang in zwei Variationen bildet den immerwährend zurückkehrenden Kern des Stückes. Die Gathas sind dem Propheten Zarathustra zugeschrieben und sind die ältesten Texte Avestas.

A composed chant in two variations forms the perpetually returning core of the piece. The Gathas are attributed to the prophet Zarathustra and are the oldest texts of Avesta.

Friedemann Stolte: »be'er mayim«

Im »Brunnen« (hebr. »be’er mayim«: Wasserbrunnen) besteht der Berührungspunkt zwischen den assoziativ verbundenen Textebenen der »Regentrude« (T. Storm) und Zeilen aus dem Buch Genesis, die im musikalischen Miteinander zu einer übergreifenden Sprachlichkeit finden.

In „well“ (Hebrew „be’er mayim“: water well) there is the connecting point between the associatively linked text levels of „Regentrude“ (T. Storm) and lines from the Book of Genesis, which find an overarching language in the musical togetherness.

Christian Diemer: »19,384 Children’s Songs for M. Lv.-B.«

Ich gehe von Babylauten aus, in denen sich Sprache formt. …

I start from baby sounds, wherein language begins to form. …

Carsten Hennig: »Sprich mit mir«

Das Stück zeigt, dass Sprache nicht die alleinige Voraussetzung für Kommunikation ist. Ich habe dabei – über den musikalischen – quasi einen performativen Aspekt hineinkomponiert …

The piece shows that language is not the only prerequisite for communication. In doing so, I have composed a quasi performative aspect into it – via the musical one – …

Beste Özçelebi: »Watch your tongue«

Tongue twisters are annoying because they make us hold our lips in strange ways. They’re like complicated word mazes that make us laugh and make our poor mouths feel lost. If you can master a tongue twister, you can learn any hard sound in a language.

Zungenbrecher sind lästig, weil sie uns dazu bringen, unsere Lippen auf seltsame Weise zu bewegen. Sie sind wie komplizierte Wortlabyrinthe, die uns zum Lachen bringen und unseren armen Mündern das Gefühl geben, verloren zu sein. Wenn Sie einen Zungenbrecher beherrschen, können Sie jeden schwierigen Laut in einer Sprache lernen.  

Aristea Mellos: »Three Haikus«

My miniature song cycle for soprano and accordion uses three haikus by the late 18th/early 19th Century Japanese poet Issa Kobayashi in English translation. Each poem explores sounds insects produce, from the chirping of a cricket to the infuriating drone of mosquitos in the summer …

Mein kleiner Liederzyklus für Sopran und Akkordeon verwendet drei Haikus des japanischen Dichters Issa Kobayashi aus dem späten 18ten / frühen 19ten Jahrhundert in englischer Übersetzung. Jedes Gedicht befasst sich mit den Geräuschen, die Insekten erzeugen, vom Zirpen einer Grille bis zum ärgerlichen Dröhnen der Moskitos im Sommer …